(...) Laut Eisenstein sind die Menschen bisher schlicht zu bequem gewesen, um dieses System, mit dem wir alle aufgewachsen sind, zu hinterfragen und aktiv etwas zu tun, um es zu ändern - obwohl wir alle schon lange wissen, dass etwas nicht so läuft wie es laufen sollte. Und wegen ebendieser Bequemlichkeit hat es den Regionalwährungen auf der ganzen Welt oft an Unterstützung gefehlt. Denn es ist, wie uns die Geschichte gelehrt hat: erst wenn das alte System zusammenbricht, kann ein neues entstehen. Die Krisen unserer Zeit - die Umweltkrise, die Gesundheitskrise, die Finanzkrise - müssen wir als Chance ansehen, so Eisenstein. Er verwendet dafür den Prozess der Schwangerschaft und Geburt als Allegorie für die Menschheitsgeschichte. Die Menschheit ist ein Fötus im Mutterleib, alle Bedürfnisse werden gestillt, es gibt keine Grenzen im Wachstum. Erst im 20. Jahrhundert spürt das Kind, dass der Raum begrenzt ist - eine hoffnungslose Lage, denn die Fruchtblase ist die einzige Realität des Kindes. So wie die Wehen die Geburt einleiten, machen uns die Probleme unserer Zeit bewusst, dass sich etwas ändern muss. Und genau wie der Fötus wissen wir nicht, was uns erwartet. (...)