Walter Kohl im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung

vom 25.10.

Den Menschen Mut machen
Walter Kohl in Meppen: Glück ist ein Maßanzug

Meppen. Für Walter Kohl, Sohn des Altbundeskanzlers Helmut Kohl, ist Glück ein Maßanzug. Er möchte die Menschen beim Schneidern ihres persönlichen Maßanzuges unterstützen, sagte er im Interview mit der Meppener Tagespost.

Das Interview mit Walter Kohl,Sohn des Altbundeskanzlers Helmut Kohl, im Wortlaut:

Herr Kohl, Ihr Vater war 16 Jahre Bundeskanzler, davor Ministerpräsident. Wie war Ihre Jugend mit einem so prominenten Vater?

Nicht immer einfach, da ich häufig als Projektionsfläche für Dinge herhalten muss, die nichts mit mir zu tun haben. Besonders schwierig waren die 1970er-Jahre, also die Zeit des deutschen Linksterrorismus. Unsere Familie gehörte damals zum Kreis der als extrem gefährdet angesehenen Personen. Es gab viele Morddrohungen, viel Gewalt. Ich habe das später als Hochsicherheitstrakt mit Schulanschluss beschrieben.

Wie kommt man als Heranwachsender damit klar?

Ich habe diese Zeit als ein Leben in zwei Welten empfunden. Im äußeren Umfeld, also in der Schule, fühlte ich mich als anderer unter Gleichen. Ich war häufig in der Schule das Ziel vieler Angriffe — bis hin zu schweren körperlichen Angriffen und Demütigungen aller Art. Zu Hause dann das Leben in einer Isolation, in einer Hochsicherheitszone. Es war für mich eine große Herausforderung, hiermit meinen Frieden zu schließen und meinen eigenen Weg zu finden.

Das hätte ich nicht für möglich gehalten, dass Sie derart massive Probleme mit Ihren Mitschülern hatten …


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