Interview mit Dr. Ulrich Warnke

Was genau versteht man unter Quantenphilosophie?

Der Begriff Quantenphilosophie geht auf Carl Friedrich von Weizsäcker zurück und beschreibt, dass die Quantentheorie auf Informationen beruht, die von einem Bewusstsein verstanden werden müssen. Die Quantentheorie zeigt den Einbruch der Subjektivität in die bis heute proklamierte objektive Realität. Insofern gibt es keine Objektivität, sondern nur die Subjektivität des Individuums, die mit seinem jeweiligen Bewusstsein die eigene Welt erschafft. Ein derartiger Deutungsvorgang gehört in den Bereich der Philosophie.

Bewusstsein schafft Realität— können Sie mit einfachen Worten beschreiben, wie das konkret abläuft?

Die so genannte „Kopenhagener Deutung" der Quantenphysik, die von Bohr, Heisenberg und weiteren Wissenschaftlern verabschiedet wurde, besagt, dass erst die Messung und ihre Beobachtung eines Vorganges mit Hilfe unseres Bewusstseins aus den Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten eine konkrete Kraft- und Zeitoperation an der Materie vornimmt. Da aber Kraftoperationen innerhalb einer Zeitspanne reproduzierbare konkrete Größen sind, ist dieser Vorgang aus westlich traditioneller Sicht die Realität.

Ohne Bewusstsein gäbe es diesen Vorgang nicht für den Menschen, und deshalb erschafft erst ein Bewusstsein Realität.

Sie schreiben, dass die alten Geheimwissenschaften uns weit voraus waren. Welche der alten Schriften haben Sie vor allem für Ihr Manuskript herangezogen?

Es wird angenommen, dass die so genannte Alchemie ihre Ursprünge Jahrtausende v. Chr. im alten China hatte und sich dann nach Indien und von dort in die arabischen, griechischen und ägyptischen Kulturen ausbreitete. Bekannt ist z.B., dass der chinesische Meister Ko Ch‘ang-Keng die Alchemie dem Dhyana-Buddhismus einverleibt hat.

Die uns heute zur Verfügung stehenden Überlieferungen des Taoismus, Buddhismus und der Indischen Weisheiten sowie die gut dokumentierte abendländische Alchemie, die wiederum ihren Ursprung in den arabischen, griechischen und ägyptischen Ländern hat, sagen deshalb grundlegend alle dasselbe aus.

Allerdings sind die Aussagen in traditionellen Schriften der Alchemie nur als begriffliche Codierung überliefert, da die zugrunde liegenden Beschreibungen der Mechanismen zur Beeinflussung der Materie durch das Bewusstsein derart effektvoll waren, dass Missbrauch aus niederen Trieben heraus zu erwarten war. Die Quellen sprechen auch von einer Gefährdung der gesellschaftliche Ordnung und Schädigung.

Durch die Neue Physik wird es erstmalig möglich, die Begriffe und Vorgänge zu decodieren und die praktische Umsetzung zu erfahren.

Eine Kernaussage in Ihrem Buch ist, dass wir über unermessliche Ressourcen verfügen. Wie können wir diese aktivieren?

Der Begriff „Bewusstsein" beinhaltet einen Funktionsprozess, der weit komplexer ist, als wir gemeinhin ahnen. Bewusstsein steuert und bewertet über Erfahrungen unser tägliches Leben mit Hilfe von Willen und Gefühlen (Stimmungen). Unser Wille und unsere Gefühlswelt sind im Gehirn durch zwei Instanzen repräsentiert, die im Alltag durch Filter voneinander abgegrenzt agieren: 1. den Neokortex, der hauptsächlich die Vernunft, den Intellekt verwaltet und 2. das Limbische System, das die Gefühlswelt, das Geben von Sinn und Bedeutung und die Erinnerung schaltet.

Im Zentrum des Geschehens steht das körpereigene Halluzinogen DMT (N,N-Dimethyltryptamin) aus der Zirbeldrüse mit den Funktionen:

· Steigerung der Aktivität des Limbischen Systems,

· Verhinderung der Filterfunktion durch bestimmte Großhirninstanzen,

· leichte Hemmung insbesondere der linken Hälfte der Kortex-Funktion (Logik, Vernunft).

DMT wiederum wird durch bestimmte Bewusstseinsmomente aktiviert, die in Ritualen und durch Meditation und Yoga auftreten, aber eingeübt werden müssen (so wie die Wohltaten des autogenen Trainings auch nicht einfach so abgerufen werden können).

Wenn das Limbische System aktiviert ist, arbeiten auch unsere Schläfenlappen verstärkt und die Welt erhält weit mehr Sinn und Bedeutung. Mentale Folgen bei höherer Dosis: Menschen erleben mystische Momente, haben telepathische Kontakte und sind gewiss, besondere Kräfte zu haben. Wird nun außerdem noch eine Ketamin-analoge Substanz (entspannend und anästhetisch wirkend) und Enzyme gebildet, die den Abbau von DMT verhindern (Beta-Carbiline), dann ist der Kontakt zu einer anderen Bewusstseinswelt perfekt, einschließlich luzider Träume und außerkörperlicher Erfahrungen sowie ungewöhnlicher Körpereffekte.

Damit wird eine Regel des Lebens deutlich, die völlig konform mit den Regeln der Quantenphilosophie abläuft: ...es greift das unentwegte Rückkoppelungs-(Feedback-)Prinzip. Das heißt: Gefühle und Stimmungen schalten Materie zwecks Ausschüttung von körpereigenen Drogen. Diese Drogen schalten effektivere Gefühle und Stimmungen, die wiederum eigene Körpermaterie und offensichtlich auch Materie außerhalb des Körpers nunmehr verstärkt in bestimmter Weise verändern. Eine sich immer stärker aufschaukelnde Wirkweise, die letztlich Effekte verursacht, die bisher für unmöglich gehalten wurden bzw. nicht erklärt werden konnten.

Welchen weiteren praktischen Nutzen können wir aus den Erkenntnissen in Ihrem Buchs ziehen?

  • Beständiges Nichtwissen und Falsch-Wissen über die Möglichkeiten des Mensch-Seins innerhalb einer intelligent arbeitenden Natur ist schließlich die Ursache des Niedergangs einer Zivilisation, da immer wieder falsche Entscheidungen eines so genannten Fortschritts getroffen werden.
  • Funktionsstörungen, die sich zu Schädigungen des Organismus ausweiten, haben in unserer Gesellschaft rapide Steigerungsraten. Derartige Funktionsstörungen können bereits im Keim erstickt werden durch Kenntnis des neuen, erweiterten Bewusstseins.
  • Der Verschleiß von Energie durch vollkommen unnutze Nerven-/Muskelaktivitäten aufgrund der andauernd „plappernden Gedanken" (jeder Gedanke an eine nicht befriedigende Vergangenheit und eine ungewisse Zukunft ruft automatisch vegetative Reflexe hervor, die stark Energie verbrauchend arbeiten) kann gestoppt werden, wodurch deutlich verbesserte Toleranz und Stimmungen entstehen.
  • Und, und, und …