Janice Jakait ist die erste Deutsche, die es geschafft hat, den Atlantik allein in einem Ruderboot zu überqueren
Von Sandra-Valeska BruhnsZwischen der portugiesischen Hafenstadt Portimao und der karibischen Insel Barbados liegen 3600 Seemeilen. Für Segler eine Distanz, die sich je nach Bootstyp in zwei bis vier Wochen überwinden lässt. Aber mit einem Ruderboot? Janice Jakait, die sich 2012 auf das Abenteuer Altantiküberquerung unter Rudern eingelassen hat, brauchte 90 Tage. Drei Monate, in denen sie überwiegend auf der Ruderbank saß, um mit Muskelkraft ihr Boot voranzutreiben. Sich von gefriergetrockneter Fertignahrung und Unmengen von Müsli- und Schokoriegeln ernährte. Und viel über sich und die Ziele ihres Lebens lernte. Über ihre Zeit auf See hat sie ein Buch geschrieben. "Tosende Stille" lautet der verwirrend gegensätzliche Titel des Buches, in dem die Autorin nicht nur von ihrer Abenteuerfahrt auf der "Bifröst" berichtet, sondern auch auf das drängende Umweltproblem des Unterwasserlärms aufmerksam macht.
Doch was treibt eine Frau an, die gesicherte bürgerliche Existenz als IT-Beraterin aufs Spiel zu setzen, um alle Arbeitskraft und finanziellen Mittel in ein Projekt zu stecken, dass die meisten kopfschüttelnd nur als "Wahnsinn" bezeichnen? Worin liegt der Reiz, monatelang auf einem speziell ausgestatteten Ruderboot alleine über den Atlantik zu fahren, abgeschnitten von der Zivilisation, nur begleitet von fliegenden Fischen, Walen und am Horizont schwach erkennbaren Containerschiffen?
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