Sie beschäftigen sich in Ihrem Buch „Das Urwort" neben vielen anderen Themen mit der Essenz unserer Seele. Was genau macht sie aus?
Es gibt eine Teilchen-Theorie der menschlichen Seele, die auf den Jesuiten Teilhard de Chardin zurückgeht. Davon ließ sich auch der französische Physiker Jean Émile Charon inspirieren. Charon fand, dass Elektronen elementare Bewusstseinsteilchen sind. Die logische Konsequenz ist, dass das, was unseren Persönlichkeitskern ausmacht, mit all unseren Erfahrungen und Erinnerungen in einem Ensemble von Elektronen abgespeichert ist. Diese Elektronengemeinschaft ist zusammengesetzt aus Essenzelektronen, die nach meiner Vorstellung die Seele ausmachen.
Sie reduzieren damit unsere Seele auf Elektronen. Ist das, was uns ausmacht, für Sie etwa nur reine Physik?
Das Modell, das wir für die Seele entwickeln können, ist ein physikalisches Modell, aber es beinhaltet alles, was wir mit unserem normalen menschlichen Auffassungsvermögen als Seele bezeichnen, also unsere Gefühle, unsere Erinnerungen, unsere Begabungen. All das sind geistige Qualitäten, die irgendwo verortet sein müssen. Sie sind unserer menschlichen Identität zugeordnet, und da die Elektronen eben Teilchen sind, die solche Dinge speichern können, ist es nur logisch und stringent, dass auf diese Weise eine Seele aufgebaut ist.
Liegt Ihre Aussagen auch persönlichen Forschungen zugrunde?
Ja. Es gibt experimentelle Ergebnisse und auch Beobachtungen, die meine Vorstellungen nahelegen. Aber um es noch einmal klar zu sagen: Wenn ich von Essenzelektronen spreche, meine ich eine bestimmte materielle Struktur, bestehend aus Elektronen und Positronen, die sich frei im Raum bewegen können, aber in atomare Strukturen eingebunden sind. Das bedeutet, dass die Seele aus Atomen besteht, besser gesagt: Sie ist ein Plasmazustand, ein Gas, in dem ganz bestimmte Elektronen und Positronen in atomaren Strukturen gebunden sind und sämtliche Informationen enthalten, die wir als Seele oder Persönlichkeitskern eines Menschen betrachten können.
Heißt das, dass Sie in einer entsprechenden Versuchsanordnung die Beschaffenheit meiner Seele erkennen könnten?
Anhand bestimmter physikalischer Messungen, z. B. der von mir entwickelten Bioplasma-Diagnose, könnte man Aussagen machen über den inneren Aufbau und die energetische Struktur. Das bedeutet aber nicht, dass mir alle Bereiche Ihres seelischen Daseins zugänglich sind. Es sind einfach Modellvorstellungen. Ich stütze mich dabei auch auf die Ergebnisse der Nahtodforschung, sowie auf entsprechende Berichte von Menschen und darauf, was sie in Traumzuständen erleben. Ich beziehe mich auch darauf, was wir in spirituellen Erfahrungen erleben können und was ich persönlich erlebt habe. Alle diese Erfahrungen, die wir machen, können dann zu einem solchen Modell führen. Hinzu kommen auch solche Messungen, die gemacht worden sind, wenn ein Mensch stirbt. In dem Moment, wo die menschliche Seele den Körper beim Sterben verlässt, wird der zurückgelassene Körper leichter. Das heißt, dass die Seele ein Gewicht hat. Und selbst wenn sie nur ein geringes Gewicht hat, dann muss sie an materielle Strukturen gebunden sein. Und das ist wiederum ist ein Beleg für mein Essenzelektronenmodell der Seele.
Kommt es durch den Wasserverlust eines Körpers nach dem Tod nicht automatisch zu einer Reduktion des Gewichtes?
Ich spreche von einer sprunghaften Gewichtsveränderung, in dem Moment, in dem die menschliche Seele den Körper verlässt. Das ist nicht vergleichbar mit einem allmählichen, kontinuierlichen Gewichtsverlust, der über einen bestimmten Zeitraum messbar ist. Beispielsweise hat der indische Mystiker Yogananda am Ende seines Lebens selber veranlasst, messen zu lassen, wie viel Gewicht sein Körper in dem Moment verliert, als seine Seele den Körper verließ. Es sollen ungefähr hundert Gramm gewesen sein. Wenn man dies hochrechnet auf das Volumen des ursprünglichen Körpers, ist dieser Seelenzustand ein sehr verdünnter Zustand. Wenn ich hundert Gramm auf das Volumen eines physischen Körpers verteile, ist das ein verdünnterer Zustand als Luft; und zwar etwa nur ein Zehntel der Dichte von Luft. Yogananda ist übrigens nicht das einzige Beispiel. Aus dem alten Ägypten ist die Vorstellung überliefert, dass ein Mensch nach seinem physischen Tod vor den Totengott Osiris tritt und dass dann seine Seele gewogen worden ist. Dieses Wiegen der Seele war auch ein Maß der Rechtschaffenheit dieses Menschen. Aber auch in einer alttestamentarischen Erzählung der Bibel im Buch Daniel wird über den babylonischen Prinzen Belsazar berichtet. Er hatte ein israelitisches Tempelgefäß entweiht. Bevor er dann durch einen Aggressor getötet wurde, stand an der Wand: Gewogen und für zu leicht befunden. Diese Beispiele zeigen, dass sich die Vorstellung, die Seele besitze ein Gewicht, durch die ganze Geistesgeschichte der Menschheit zieht.
Was kann ich tun, damit die Seele schwerer wiegt?
Das ist eine Frage der spirituellen Transformation, die ein Mensch in seiner Lebenszeit durchläuft. Wenn sich ein Mensch um die innere Sammlung seiner Kräfte bemüht, und wenn es ihm gelingt, die Photonengase innerhalb seiner Elektronen stärker zu bündeln, wird er auch imstande sein, seinen physischen Körper mitzunehmen. Wir kennen das auch von den sogenannten Heiligen aus der Kirchengeschichte. Menschen, die zu Lebzeiten ein reines und spirituelles Leben geführt hatten, die verwesen nicht. Ihr physischer Körper vertrocknet nur und bleibt lange Zeit erhalten. Diese Erscheinung spricht dafür, dass der Zustand der Seele eines Menschen auch noch eine Auswirkung hat auf den physischen Leib, den er zurücklässt.
Was passiert denn, wenn ein Mensch seinen ganzen physischen Körper mitnehmen kann?
Das ist das Nonplusultra. Dann wäre ein Mensch physisch unsterblich. Ich kenne nur einen Menschen, von dem überliefert wurde, dass er seinen ganzen Körper mitgenommen hat. Das ist Jesus Christus. Sein Leib soll eine Form angenommen haben, die nicht mehr an unsere Raumzeit gebunden war. Er konnte in einen Hyperraum übergehen und seinen ganzen physischen Körper mitnehmen, und zwar in einem wiederbelebten und lebendigen Zustand. Dass es sich bei seinem Auferstehungsleib immer noch um einen Körper gehandelt hat, hat er ja seinen Freunden und Jüngern unter Beweis gestellt, denn es wird im Lukas-Evangelium berichtet, dass er auf einmal mitten in den Raum trat, wo die Jünger sich versammelt hatten. Dort hat er vor ihren Augen etwas gegessen hat, um ihnen zu zeigen, dass er kein Geist ist, sondern immer noch über einen Leib verfügt, der so voller Energie war, dass er nicht mehr an die äußere Raumzeit gebunden war.
Das heißt, der Körper von Jesus existiert immer noch in diesem Hyperraum?
Der christliche Glaube impliziert ja auch, dass er jederzeit wiederkommen könnte.
Was ist Ihr größter Wunsch, der mit der Veröffentlichung Ihres Buches einhergeht?
Mein größter Wunsch ist, dass die Menschen, die dieses Buch lesen, erkennen, dass sie unsterblich sind und der Tod eigentlich nicht existiert. Der Tod existiert insofern, dass wir unseren physischen Körper vielleicht verlassen müssen. Aber als Seele sind wir weiterhin unsterblich. Nach meinen Modellvorstellungen haben wir aber alle die Möglichkeit, einen Zustand zu erreichen, in dem wir auch physisch unsterblich werden. Wir brauchen keine Angst zu haben, dass irgendetwas verloren geht. Jeder von uns ist einzigartig, jeder von uns ist unsterblich, und jeder von uns hat das Potenzial, ewig glücklich zu sein und ein Leben in ewiger Jugend zu erreichen!